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Zwischgold

Zwischgold , Zwischtgold, „gedeild guld“, Bezeichnung für eine „wohlfeile“ Variante des * Blattgolds.

Verwendung fand extrem dünnes Blattgold, das von Blattgoldschlägern auf Blattsilber geschlagen wurde. Da das Goldblatt hauchdünn und daher durchscheinend ist, wirkt es durch das darunter befindliche Silber heller als herkömmliches Blattgold. Mit Zwischgold vorgenommene Vergoldungen verändern sich durch * Anlaufen des Silbers. Gebräuchlich war die Verwendung von Zwischgold vor allem beim * Pressbrokat. Zunftordnungen des 15. Jh. warnen vor unerlaubter Materialverfälschung, d. h. vor dem Gebrauch von Zinnfolie anstatt von Silber und stellen die Verwendung von Zwischgold ohne Wissen des Auftraggebers unter Strafe. Bisweilen wurden mit Zwischgold vergoldete Objekte mit * Lasuren überzogen, d. h. gelüstert (* Lüster). Das in der Literatur bei Vergoldungen erwähnte „Halbgold“ ist vermutlich mit Zwischgold identisch.

Aus: R. E. STRAUB, Z., in: Reclams Handbuch der künstlerischen Techniken 1, Stuttgart 1984.